Düsseldorf (RP) Welche Spuren werden sich auf dem Küchenmesser finden, das die Polizei aus dem Petri-See gefischt hat und das vermutlich eine Mordwaffe ist? Die Ermittler gehen davon aus, dass die deutsch-russische Geschäftsfrau Galina A. mit diesem Messer erstochen wurde: Es lag noch nicht lange im Wasser, kann durchaus nach dem Mord am Samstagabend in den See in der Nähe des Tatorts geworfen worden sein. Stimmt die Theorie, dann finden die Spezialisten vom Landeskriminalamt (LKA) auch DNA-Spuren des Opfers auf der Klinge.
Nach einstündiger Suche war am Dienstag die mutmaßliche Mordwaffe im Petri-See gefunden. Ein LKA-Beamter verstaut es. Foto: RP, C. Göttert
Blut, aber auch andere Körpersäfte wie Schweiß und Sperma hinterlassen die Spuren, die für den genetischen Fingerabdruck erforderlich sind. Ist ein „Abdruck“ gefunden und gesichert, wird er in die vorhandene Spuren-Sammlung eingespeist. Der Computer vergleicht die neuen Daten mit seinem alten Material - und sagt Bescheid, wenn sich eine Übereinstimmung findet. Möglich, dass die Datei beispielsweise den Gen-Abdruck des flüchtigen Usbeken Pjotr R. enthält. „Sollte dort eine Übereinstimmung auftauchen“, so Staatsanwalt Christoph Kumpa, „wissen wir, wen wir suchen.“ Gesucht wird der Usbeke sowieso, weil er gegen seine Meldeauflagen bei Gericht verstoßen hat. Kumpa kann sich vorstellen, dass der Mann bereits im Ausland, womöglich in Russland, ist.
Zoll-Formalitäten erledigt
Geschäfte mit Russland hat das Mordopfer Galina A. gemacht. Ihre Wuppertaler Zoll-Logistikfirma wickelte den Warenverkehr nach und von Russland ab. Als Dienstleister haben Galina A. und ihr langjähriger Geschäftspartner alle Zoll-Formalitäten für Spediteure und Privatleute erledigt, haben auch Zollgebühren bei Spendenaktionen für Tschetschenien vorgestreckt. Gegen die Firma liegt bei den Behörden nichts vor, es hat keine Ermittlungen oder Verfahren strafrechtlicher Art gegen das Unternehmen gegeben.