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Verbrechen

Müller-Piepenkötter fordert bessere Leichenschau

Politik, 15.05.2009, DerWesten
Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) kritisiert Fehler bei der Leichenschau. Viele Verbrechen würden nicht aufgeklärt, weil sie bei der Untersuchung nicht bemerkt würden. Nun soll eine Projektgruppe ein besseres Konzept erarbeiten.

Roswitha Müller-Piepenkötter fordert eine Verbesserung der Leichenschau. Foto: ddp (ddp)
Roswitha Müller-Piepenkötter fordert eine Verbesserung der Leichenschau. Foto: ddp

NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) fordert zur Aufklärung von Verbrechen eine bessere Untersuchung von Toten. «Das Thema der Qualität der äußeren Leichenschau ist gleichermaßen sensibel, vielschichtig und auch emotional. Es geht darum, wie wir mit unseren Toten umgehen», sagte sie am Freitag auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rechts­medizin in Düsseldorf.

Arbeit an einem neuen Konzept

Rechtsmediziner sprächen von jährlich mindestens 1200 Fällen in Deutschland, bei denen während der Leichenschau Anzeichen für Tötungsdelikte, also vor allem für Mord und Totschlag, übersehen würden. «Als Justizministerin kann ich nicht einfach hinnehmen, dass es Tötungsverbrechen gibt, die allein schon deshalb ungesühnt bleiben, weil sie aufgrund eines falsch ausgestellten Totenscheins gar nicht erst bekannt und mit der Beerdigung des Toten auch die Beweise begraben werden», sagte die Ministerin weiter.

Unter nordrhein-westfälischer Leitung entwickle derzeit eine Projektgruppe ein Konzept zur Verbesserung der Leichenschau. Beteiligt seien Vertreter von Justiz-, Innen- und Gesundheitsministerien mehrerer Bundesländer zusammen mit der Kultusministerkonferenz und dem Statistischen Bundesamt. «Ich bin zuversichtlich, dass die Projektgruppe ihre Empfehlungen noch vor Ende dieses Jahres wird vorlegen können», sagte Müller-Piepenkötter. (ddp)

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15 Kommentare

Leiche wird zu selten entkleidet!

Die Bundesärztekammer hat dem Gesetzgeber unlängst eine "Musterregelung zur Durchführung der Leichenschau" vorgelegt, die in eine gesetzliche Form genommen werden sollte. Hierin wird festgelegt, dass bestimmte Fallkategorien einer zweiten, fachärztlichen, Leichenschau zugeführt werden sollen. Eine wichtige Forderung, denn Untersuchungen haben ergeben, dass nur 45% der Ärzte mehr als 5 Leichenschauen im Jahr durchführen. Unter einem Viertel gab an, die Leiche in jedem Fall zu entkleiden. Bei Hausärzten liegt dieser Prozentsatz sogar unter 1%! In Deutschland treten jährlich mindestens 11.000 "nicht natürliche Todesfälle" auf, darunter 1.200 Tötungsdelikte, die nicht geklärt werden können. Von daher ist ein Handlungsbedarf des Gesetzgebers dringend geboten. Aber auch durch eine geänderte Ausbildung der Mediziner könnte Abhilfe geschaffen werden. So könnte man die Fachrichtung Pathologie mit der Fachrichtung Gerichtsmedizin vereinen. Zwar unterscheiden sich schon beide Fachrichtungen, der Pathologe hockt meistens vor dem Mikroskop, aber auch der Rechtsmediziner begutachtet auch schon mal lebende Menschen. Die Obduktionstechnik ist allerdings beim Pathologen und Rechtsmediziner gleich. Beim letzteren kommt lediglich die "Spurensuche" hinzu, die beim Pathologen nicht anfällt. Ein weiterer Unterschied, aufgrund der postmortalen Veränderung, ist die Sektionshistologie. Sie unterscheidet sich von der normalen Routinehistologie. Die frühere Ausbildungsordnung sah ja auch 2 Jahre Pathologie für den Rechtsmediziner vor. Man könnte auch so weit gehen und fordern, dass grundsätzlich immer obduziert werden soll, insbesondere nach einem Ableben in Altersheimen, Pflegeheimen und Krankenhäusern. Da ist man auf der sicheren Seite, sicherer als die Krankenhausklassifizierungen nach KTQ, EQS etc. Ordnet die StA keine Obduktion an und gibt die Leiche frei, verbleibt den Angehörigen die Möglichkeit zur freiwilligen Obduktion. Sie kostet 750 Euro.

#1 von fatih, am 15.05.2009 um 13:49

Mir ist (wieder einmal) nicht ganz klar, wie man von 1200 Verstorbenen mit Anzeichen für ein Tötungs-delikt sprechen kann, wenn eben dies doch übersehen wurde?
Oder meint die Justizministerin vielleicht nur, sie müsse auch etwas zum Wahlkampf beitragen?

#2 von mar.go, am 15.05.2009 um 14:09

Habe ich jetzt böse Gedanken, weil mir aufeinmal der Name Tönnies einfällt und das Geschehen im Zusammenhang mit ihm.

#3 von erbsenzähler, am 15.05.2009 um 14:18

Man sollte es so halten wie in der Schweiz wo generell jeder Tote obduziert wird.Da man so 1.einen höheren Standard erreicht in Bezug auf die Versorgungsqualität der lebende Patienten
2.Behandlungsfehler erkannt und vermieden werden können in Zukunft
3.nach der "einfache"Leichenschau" auf Station genauere Untersuchung und Feststellung der Todesursache.
4.Forschung an Karzinomen bei Krebspatienten
ach da fallen mir noch zehn Dinge ein was dafür sprechen würde.
Auf jeden Fall die Leichenschau die momentan in Deutschland auf etlichen Stationen läuft ist viel zu kurz und nicht genau genug genauso wie beim ärztlichen Notdienst aus eigener Erfahrung.
Desweiteren sind die heutigen Obduktionen so gelegt das jeder Angehörige angemessen Abschied nehmen kann und keiner Angst haben muss das der Verstorbene Enstellt ausschaut....

#4 von derwahrepeter, am 15.05.2009 um 14:25

#2

Ja, da haben Sie recht. Der Artikel ist mißverständlich.

Die Dunkelziffer bezieht sich auf die unter den 11.000 nicht natürlichen Tötungsfällen. Hier werden oft Dritteinwirkungen nicht erkannt. Das Aufklärungsdefizit bezieht hier auf rechtsmedizinischer Ebene.

"1.200 Tötungsdelikte, die nicht geklärt werden können" bezieht sich auf die kriminal-polizeiliche Aufklärung. Es wird kein Täter ermittelt.

#5 von fatih, am 15.05.2009 um 15:11

Wenn auf der, wie oben beschrieben 'rechtsmedizinischen Ebene' derart viele Stellen abgebaut bzw. neue nicht geschaffen werden, dann ist das von dieser Volksvertreterin Genannte hausgemacht. Dies kann dann auf andere Bereiche ebenfalls übertragen werden (Umschweltschutz, Lebensmittelkontrolle etc.) Die Volksvertreter haben in einer Ausdünnungsorgie massenweise Kürzungen vorgenommen und posaunen jetzt unglaublich betroffen die Missstände in die Republik. Für wie blöd halten die uns eigentlich alle??????

#6 von loveletter, am 15.05.2009 um 15:20

Allerdings muss man auch sagen, dass Rechtsmedizinische Instute geschlossen bzw. zentralisiert wurden. Dies betrifft insbesondere NRW. Darüberhinaus sind Stellen von Rechtsmediziner gestrichen worden.

Rechtsmedizin hat aber noch weitere Aufgaben. Ein Rechtsmediziner sollte auch immer bei Verdacht auf Kindesmißhandlungen hinzugezogen werden. Der Hausarzt reicht hier nicht aus. Nur der Rechtsmediziner kann entscheiden, ob es sich bei den Verletzungen um absichtlich beigebrachte Verletzungern handelt. Der Hausarzt kann dies nicht immer genau erkennen, so dass er das Kind wieder aufpäppelt und in die Familiehölle zurückschickt.

#7 von fatih, am 15.05.2009 um 15:32

Wenn Mueller-Piepenkoetter bemerkt hat, das dazu mehr Personal eingestellt werden muss mit den entsprechenden Kosten, dann fordert Sie statt einer verbesserten Leichenschau nur noch einen verbessertern Leichenschmaus.

Alles dummes Wahlkampfgetoese, nach dem Motto, seht her wie Tuechtig wir sind.
Schnell einige Themen mit Sprechblasen versehen, und der dumme Waehler wird's schon richten. Hauptsache wir sind wieder fuer 4 Jahre Fett Versorgt.

Diese o.g. Fakten sind schon seid jahrzehnten Bekannt, und nichts ist geschehen.

Waehlt diese Kuh ab.

#8 von Hea2LUZ2, am 15.05.2009 um 15:43

Wer will die schon auf dem Tisch sehen.

#9 von Hein Bollo, am 15.05.2009 um 16:23

#2 von mar.go, hat es bereits geschrieben: es ist nichts gesehen worden und trotzdem spricht man von Tötungsdelikten. Das kostet sehr viel Geld, was dem Steuerzahler weiter aufgebürdet wird.
Ich bin strikt dagegen! Außerdem möchte sich ja auch nicht jeder nach seinem Tode zerschnippeln lassen..
Dies ein weiterer Grund dafür diese Frau nicht zu wählen.

#10 von franzjos, am 15.05.2009 um 16:46

#1 zu altenheimen,pflegeheimen und krankenhäuser sei gesagt und hier möchte ich mich nur auf die alten-und pflegeheime beschränken;wenn das personal endlich anständig bezahlt würde,der personalschlüssel aufgestockt und nicht soviel fremdländische mitbürger welche kaum die deutsche sprache beherrschen zu billigstlöhnen ausgepresst würden,dann würde vieles anders aussehen in den gen.heimen und sich eine leichenschau erübrigen.ich nehme nur zwei merkmale welche für den menschen sehr gefährlich sind;die herrschaften in den heimen würden nicht austrocknen und daran versterben,oder künstliche ernährung weil die überlasteten pflegerinnen und pfleger nicht die zeit haben langsam speisende menschen zu füttern.

#11 von strubbel, am 15.05.2009 um 17:44

Was Müllers Köter von sich gibt ist nur noch zum piepen!
Dumm, dämlich Politiker!

#12 von landsberg13, am 15.05.2009 um 18:19

...auch sollte die Polizei bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen einma genauer hinsehen. Bin selbst von solchem polizeilichen Schlendrian betroffen. Nach späterer Auswertung von Fotos war klar erkennbar, dass ich einen angeblich verursachten PkW-Schaden nicht verursacht haben konnte, da dieser schon vorher existierte !!! Der aufnehmenden Polizei kam es scheinbar nur darauf an schnell mal 30,00 EUR abzukassieren, statt einmal genauer hin zusehen.

#13 von PolizeilicherSchlendrian, am 15.05.2009 um 20:47

Hauptsache beim Ableben der hiesigen Zensoren schaut man nicht so genau hin!!

#14 von dasKollektiv, am 16.05.2009 um 00:24

Wer, so frage ich, hat die darauf aufmerksam gemacht......?

#15 von supply, am 16.05.2009 um 09:17








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