Mittwoch, 08. Juli 2009, 12:15
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Status: online
Mitglied seit: 11/22/08 Beiträge: 22
Hallo Miteinander!
Es ist wichtig, dass weibliche und
männliche Indiviuen mitten im praktischen Alltag regelmäßig
und praxisorientiert darin gefördert werden Selbstbestimmung
zu leben.
Außerdem ist es notwendig, dass
Mädchen, Jungen, Frauen und Männer, die ihre eigene
Selbstbestimmung leben wollen respektiert werden von ihren
lieben Mitmenschen.
Ich hatte den folgenden beitrag eigentlich als Neues Thema
veröffentlichen wollen. Aber obwohl er auch noch mit einer
Überschrift versehen war, erhielt ich nach Auslösen des
"Absenden"-Buttons leider immer die Meldung: "Fehler" Nicht
alle felder sind ausgefüllt oder die >Einträge sind zu
kurz!"
Also zunächst einmal als Antwort
hier:
Was und wie können wir von Sophie Scholl und
Willy Brandt lernen?
Tatsächlich, das lässt sich
durch viele von mir im Internet veröffentlichte Artikel
belegen, teile ich zwei Bewunderungen der Beatrice von
Weizsäcker, die auch in diesem Forum Schreibberechtigung
hat: Als ich 14 Jahre alt war, klebte ich ein Bild von
Willy Brandt an die Wand meines Zimmers. Sein Eintreten
für eine soziale und menschliche Politik, sein Kniefall vor
dem Mahnmal der Opfer des Warschauer Ghettos, sein Verständnis
auch für andere Völker, dass Polen kein Land auf Rädern sei,
das man wie einen Eisenbahnwaggon hin- und herschieben könne -
das waren Dinge, die mich faszinierten.
Willy Brandt
redet nicht davon, dass wir Deutschen die Größten seien, er
redete nicht davon, dass er der Größte sei. Er fragte: "Was
haben wir bisher falsch gemacht, wem sind wir bisher nicht
gerecht geworden, was können wir tun, um allen gerecht zu
werden?" So wurde er für mich der Größte, und auch sein
Kniefall war mehr als nur ein Symbol: Auf den Fotos sieht man
es ihm an, dass er erschüttert ist von dem, was Deutsche in
Polen getan hatten, und dass er demütig um Vergebung
bittet. "Wer sich selbst erhöht, der wird
erniedrigt, wer sich selbst erniedrigt, der wird
erhöht!"
Willy Brandt hat dieses Bibelzitat
verständlich gemacht, indem er im Grunde vor allen auf die
Knie ging, sich fragte: "Wie kann ich anderen gerecht werden?"
So wurde er nicht nur für mich der bisher größte aller
deutschen Politiker.
Dabei war Willy Brandt kein
"Weichei", er konnte sehr resolut werden, wenn ihm jemand im
Unrecht gegenübertrat. Auch das gehört zum rechten Verständnis
des Bibelzitates oben: Man soll ich nicht vor dem Unrecht
ducken, sondern vor denen, denen kein Unrecht anhängt, auf die
Knie gehen, indem man sich ihren berechtigten Interessen zum
Diener macht.
Das hört sich vor den Hintergründen einer
egoistischen Leistungsgesellschaft dumm an, ist es aber nicht:
Indem man sich gegenüber den Gerechten so verhält, erzwingt
man das selbe Verhalten umgekehrt von ihnen, macht man sich
bei ihnen beliebt, wird von ihnen "erhöht". Im Ergebnis ist es
also für alle das Beste.
Sophie Scholl habe ich
erst viel später wirklich als das wahrgenommen, was sie
eigentlich war: Die Person, die mehr Bewunderung verdient hat
als irgendeine andere, deren Namen ich kenne.
Dass sie
Flugblätter gegen die Nazis verteilt hatte, dass sie dafür
gemordet worden war - das hatte ich schon lange gewusst
gehabt. Aber viel mehr auch nicht. Doch irgendwann stieß ich
in einer Leih-Bücherei auf das Buch: "Das kurze Leben der
Sophie Scholl."
Aus allen Phasen ihres Lebens
finden sich in dem Büchlein Schilderungen, zum Teil solche,
die zum Schmunzeln sind. So kletterte die noch sehr junge
Sophie Scholl während einer Klassenwanderung, unbemerkt von
der Lehrerin, auf einen 10 bis 15 Meter hohen Felsen. Sie
hatte sich nichts dabei gedacht, war offenbar schwindelfrei.
Der Lehrerin aber blieb fast das Herz stehen, als sie die
kleine Sophie plötzlich am Rande des Felsen
erblickte.
Doch auch Eintragungen aus ihrem Tagebuch
spielen in dem Büchlein eine große Rolle, und man kann sehr
tief und klar in ihre Seele schauen. Es eröffnet sich das Bild
einer sehr liebevollen und gegenüber Menschen wie Tieren sehr
rücksichtsvollen Person, aber auch das Bild einer sehr mutigen
und entschlossenen Sophie Scholl. Seit dem ich das las, habe
ich eine tiefe gefühlsmäßige Bindung zu ihr- ich kenne
niemanden, der mehr Bewunderung verdiente, sie war eine
wundervolle Frau.
Nun wird sie heute, wie auch die
übrigen Mitglieder der Weißen Rose, in vielfacher Weise
"geehrt". Natürlich ist es zu begrüßen, wenn Schulen nach ihr
und ihrem Bruder benannt werden, denn so kann Erinnerung wach
bleiben, und so kann deren Heldentod uns als Auftrag bewusst
werden.
Doch würden wir diesen Auftrag richtig
verstehen, wenn wir meinten, ihn mit Gedenkfeiern und
Festtagsreden erledigen zu können? Wäre es das, was Sophie und
Hans Scholl selbst von uns wollten?
Sicherlich nicht.
Sie gehörten nicht zu denen, die den Strahl des Ruhmes
wollten, sie wollten eine menschliche Welt, eine Welt des
füreinander Daseins, eine Welt des Friedens, der Liebe und der
Gerechtigkeit. Dafür traten sie mit einem Mut ein, der uns ein
Vorbild sein sollte, der uns ein Vorbild sein muss, wenn wir
ihnen heute gerecht werden wollen.
Ich selbst gehöre zu
denen, die Wahrheiten auch dann laut sagen, wenn man sich bei
bestimmten Leuten damit sehr unbeliebt macht. Das hatte und
hat zur Folge, dass ich deshalb bekämpft werde, und das hatte
und hat zur Folge, dass es Situationen gab und gibt, in denen
ich Grund zur Angst hatte/habe.
Doch immer dann, wenn
ich Angst davor habe, etwas zu tun, was ich eindeutig für
richtig und nötig halte, dann denke ich an Sophie Scholl, die
sich lieber den Kopf abschlagen ließ, als unter dem Joch der
Nazis zu kriechen. Ich würde mich ihr gegenüber schämen, tief
innerlich schämen, wenn ich nicht notfalls den selben Mut
zeigte wie sie. Und so überwinde ich jede Angst, die mich
davon abhalten könnte, etwas als richtig Erkanntes zu
tun.
Doch es ist nicht nur die Bekämpfung der Angst,
die ich der wundervollen Sophie Scholl zu verdanken habe: Ich
frage mich oft, wie sie dies oder das finden würde, ob ich
mein Handeln vor ihr vertreten könnte, wenn ich ihr dabei in
die Augen sehen müsste. Als ein Kind unserer heutigen
Gesellschaft war ich in vielen Dingen selbst auf falschen
Pfaden unterwegs, und tatsächlich hat sich mein Verhalten in
vielem geändert, seitdem ich mir Sophie Scholl, aber auch
Willy Brandt, oft innerlich gegenüberstelle, als müsste ich
alles für ihnen rechtfertigen. Ich denke, das sollten alle
einmal ausprobieren, und wer sich wirklich für Sophie Scholl
interessiert, sollte unbedingt das Büchlein "Das kurze Leben
der Sophie Scholl"
lesen.
Herzlichst!
Ihr/Euer
Winfried
Sobottka, United Anarchists
Die Menschheit richte sich nach dem, was die gerechten und
vernünftigen unter den Frauen am Ende des freien und für alle
offenen Streits der Argumente wollen, i
Für die Mitglieder der Weißen Rose müsste es posthum
als unerträglicher Hohn erscheinen, dass ausgerechnet Winfried
Sobottka in einem ihnen gewidmeten Forum hochtrabend
Plattitüden zum Besten geben darf. Winfried Sobottka
betreibt ein Nationalsozialistisches Blog: http://nationalsozialismus.freegermany.de/#home Wir
können uns einmal kurz anhören, sie sich Sobottka dort als
Führer der - fiktiven - United Anarchists an die NPD
anbiedert:
Deutsche Anarchistinnen und Anarchisten
grundsätzlich bereit, die NPD Thüringens zu unterstützen!
Deutsche Frauen, deutsche Männer! Ich bewege mich eindeutig
im Rahmen dessen, was unter uns Anarchistinnen und Anarchisten
als vereinbart gilt, indem ich der NPD Thüringens unsere
politische Unterstützung mit folgenden Worten angeboten habe
(...) Sollten die Frauen der NPD Thüringens die Herzen
haben, die unsere westgermanischen Urmütter hatten, so wird
der Siegeszug der Nationalen Sache ins Rollen kommen und nicht
mehr aufzuhalten sein. Erleichtert würde das dadurch, wenn die
Männer der NPD Thüringens so klug und einsichtig wären wie
unsere westgermanischen Urväter. Wir Anarchisten sind bereit,
für die NPD Thüringens zu kämpfen, wenn diese in bestem Sinne
für unser deutsches Volk kämpft. Doch das ist nicht das
einzige: Sollte die NPD bereit sein, den deutschen Frauen das
zurück zu geben, was ihnen gehört, dann wird sie mit
schwungvoller Kraft in alle politischen Lager einbrechen und
alle anderen Parteien überrollen. Herzlichst! Ihr Winfried
Sobottka
Man fragt sich, was einer, der sich mit
derartig unterwürfiger Sprache an die NPD anbiedert, hier im
Netzwerk Weiße Rose verloren hat.
Sobottka jagt tagein,
tagaus durch Internet und bezeichnet sich selbst als
Anarchist. Was er aber unter Anarchismus versteht, sagt er
selbst in Worten, die so eindeutig wie widerwärtig sind:
In diesem Sinne sind wir AnarchistINNen echte und
die treuesten Nationalsozialisten, und wir sind bemüht, eine
starke Kraft der Einheit des Volkes in diesem Sinne zu
sein.
Quelle: Winfried Sobottkas
Grundsatz-Erklärung in seinem Nationalsozialistischem
Blog.
Auch in einem anderen seiner unzähligen Blogs
erklärt Winfried Sobottka ohne Wenn und
Aber:
Anarchy = National
Socialism
Quelle: http://anarchy.freegermany.de/#home
- ein Blog in holprigem Englisch, dessen Banner neben Joan
Baez und Martin Luther King, sozusagen gleichwertig, den
verurteilten und inzwischen begnadigten Mörder Christian Klar
zeigt.
Sobottka darf hier im Forum Netzwerk Weiße Rose
auf sein wirres Blog "Anarchisten Boulevard" verlinken, auf
dem sich ganz unverhohlene Aufforderungen zum Töten von
Kindern befinden:
Wenn sie unsere Kinder morden,
müssen wir ihre Kinder morden, wenn sie uns im Unrecht
wegsperren oder morden, müssen wir sie morden. Es geht leider
nicht anders, andernfalls können wir sofort den Kampf
einstellen und uns ihnen zu Füßen werfen.
Als
weitere Abartigkeit darf Winfried Sobottka ungestraft im
Internet 8-jährige Kinder als "Männer und Frauen" ansprechen,
denen er pornografische "Aufklärungsgeschichten" nahebringt,
in denen es explizit um Oralverkehr (übrigens sein
Lieblingsthema auf seiner sexualaufklaerung.at-Seite) geht: http://www.sexualaufklaerung.at/texte-00/carina-und-ronen.html
Es
ist traurig, dass die deutsche Justiz all dieses Treiben zu
unterbinden nicht bereit ist. Und es angesichts des Gedenkens
an die Geschwister Scholl traurig, dass Nationalsozialisten in
einem Forum Netzwerk Weiße Rose schreiben und ihren kranken
Blogs verlinken dürfen.