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Die Gräueltaten der SS


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Die Gräueltaten der SS

ohlendorf, jost
SS-Generäle Otto Ohlendorf und Heinz Jost vor dem Nürnberger Tribunal, das sie zum Tode verurteilt hat.
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Nach der Neustrukturierung 1935 änderten sich die Uniformen nicht, so dass die Öffentlichkeit schon damals Schwierigkeiten hatte, die Allgemeine-SS von der Waffen-SS zu unterscheiden. Lediglich die Totenkopf-Verbände waren eindeutig an ihren Totenkopf-Abzeichen zu erkennen, aber auch hier gab es Unterschiede – nicht alle SS-Totenkopf-Mitglieder durften es tragen.

Wehrmacht kontra SS

Die Waffen-SS bestand also aus den Totenkopf-Verbänden und der Verfügungsverbänden. Während die Totenkopf-Verbände Himmler beziehungsweise Hitler direkt unterstanden und für Sondereinsätze abgestellt wurden, in den meisten Fällen waren das Massenhinrichtungen, war die SS-Verfügungstruppe der Wehrmacht unterstellt.

Doch auch die SS-Verfügungstruppe war innerhalb der Wehrmacht an den Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt. Teilweise unterstütze die Wehrmacht die Exekutionen sogar, doch viele Wehrmachtssoldaten und -offiziere sahen auch mit Abscheu, was die SS vor allem hinter der Front anrichtete. Es gab zahlreiche offizielle Beschwerden.

SS-Ärzte und KZ-Totenkopf-Wachmannschaften

Was viele an der Front oder an der "Heimatfront" noch nicht wussten, waren die unbeschreiblichen Verbrechen, die in den Vernichtungslagern begangen wurden. Die SS, genauer die Totenkopf-Wachmannschaften und -Offiziere tragen die Hauptverantwortung für die vielleicht schlimmsten Verbrechen, die je begangen wurden. Nicht vergessen werden darf auch, dass die meisten KZ-Ärzte, welche die grausamsten Menschenversuche durchführten, ebenfalls SS-Offiziere waren.

Die SS-Totenkopf-Verbände sind im Übrigen nicht zu verwechseln mit der SS-Division "Totenkopf", welche zwar auch in einem KZ gegründet wurde, aber später hauptsächlich als kämpfender Verband an der Westfront und dann an der Ostfront ihr blutiges Geschäft verrichtete. Die SS-Totenkopfverbände in den KZs wurden 1941 offiziell zur Waffen-SS, nur noch die eigentliche Division "Totenkopf" durfte dann diesen Namen noch tragen.

Polizisten oder Soldaten?

Die SS war ursprünglich eine Polizeitruppe, doch Angehörige von Verbänden wie die Totenkopf-Division und auch der KZ-Mannschaften mussten vorher als Soldat "gedient" haben. Die Ausbildung für die SS-Verfügungstruppe wurde zwar bei der Wehrmacht anerkannt, dies war aber keine soldatische, sondern eher eine polizeiliche Ausbildung gewesen. Die einfachen SS-Soldaten waren somit Kanonenfutter und wurden skrupellos in großer Zahl geopfert. Denn längst war der Polizeidienst zum Kriegsdienst geworden, dem dessen Mitglieder nicht gewachsen waren.

Allerdings war die Motivation der bisher meist freiwilligen SS-Männer sehr groß, und so waren sie trotz schlechterer Ausbildung oft sehr erfolgreich in ihrem Kriegshandwerk und wurden auch in der Wehrmacht gerne für Himmelfahrtkommandos ausgewählt. Das führe einerseits dazu, dass in der SS viele gewalttätige Verbrecher zusammentrafen und sich dort austoben konnten, andererseits wurden so die SS-Divisionen aber auch schnell stark dezimiert.

dirlewanger
General der Gewaltverbrecher, Oscar Dirlewanger, 1945 in französischer Gefangenschaft gestorben
Verbrecherkommando Dirlewanger

Bevor wir zu den Personalproblemen der SS kommen, soll aber zuerst noch ein weiteres sehr dunkles Kapitel der SS-Personalpolitik aufgeschlagen werden. SS-Oberführer Dr. Oskar Dirlewanger war 1934 wegen Unzucht an Minderjährigen zu einer mehrjährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden, durfte aber 1940 ein "Wilddiebkommando Oranienburg" aufstellen, das schon bald zur SS-Sondereinheit mutierte.

Anfangs tatsächlich aus Wilddieben bestehend, war es Dirlewanger erlaubt, meist inhaftierte Schwerverbrecher in großer Anzahl zu rekrutieren. Das Ganze wurde als Bewährung verkauft – tatsächlich wurde jedoch die Skrupellosigkeit verurteilter Mörder, Gewalttäter und Vergewaltiger ausgenutzt und so war das Sonderbataillon des schwäbischen ehemaligen stellvertretenden Arbeitsamtdirektors für die schlimmsten Exzesse menschlicher Brutalität bald weltweit berüchtigt.

Doch nicht nur Dirlewanger hatte aufgrund des schnellen "Verschleißes von Menschenmaterial" bald Personalprobleme. Und da Anfang der Vierziger Jahre fast jeder einsatzfähige Deutsche in irgendeiner Truppe seinen Dienst tat, traten auch bei der SS mit fortschreitendem Kriegsverlauf Versorgungsengpässe auf.

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