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zurück Einblick in die JustizIn
der Sueddeutschen Zeitung stand am 9. April 2008 ein Leserbrief, der in
Teilen verschiedentlich veroeffentlich wurde. In einigen Foren wurde -
ob des ausserordentlich ungewoehnlichen Inhalts - dessen reale Existenz
angezweifelt. In anderen Kommentaren erwartete man sogar gerade wegen
des Inhalts alsbald eine Todesanzeige unter dem Namen des ueberaus
mutigen Schreibers.
Der Leserbrief bezieht sich auf eine Reportage von Christiane Kohl in der Sueddeutschen Zeitung vom 2. April 2008 ueber die Justiz-Affaere in Sachsen mit dem beziehungsreichen Titel: "Eingeholt vom alten Schrecken": "Konsequente Manipulation" Ich spreche Christiane Kohl meine Hochachtung dafuer aus, dass sie das zugrundeliegend Sujet (den "Sachsensumpf") nicht vergessen hat. Ich war von 1973 bis 2004 Richter am Landgericht Stuttgart und habe in dieser Zeit ebenso unglaubliche wie unzaehlige, vom System organisierte Rechtsbrueche und Rechtsbeugungen erlebt, gegen die nicht anzukommen war/ist, weil sie systemkonform sind. Ich habe unzaehlige Richterinnen und Richter, Staatsanwaeltinnen und Staatsanwaelte erleben muessen, die man schlicht "kriminell" nennen kann. Sie waren/sind aber sakrosankt, weil sie per Ordre de Mufti gehandelt haben oder vom System gedeckt wurden, um der Reputation willen. Natuerlich gehen auch Richter in den Puff, ich kenne in Stuttgart diverse, ebenso Staatsanwaelte. In der Justiz gegen solche Kollegen vorzugehen, ist nicht moeglich, denn das System schuetzt sich vor einem Outing selbst - durch konsequente Manipulation. Wenn ich an meinen Beruf zurueckdenke (ich bin im Ruhestand), dann ueberkommt mich ein tiefer Ekel vor 'meinesgleichen'. Frank Fahsel, Fellbach Besser kan man den derzeitigen Zustand wesentlicher Teile unserer Justiz nicht auf den Punkt bringen. Richter Fahsel hat mitten in diesem Sumpf gearbeitet und schon vor Jahrzehnten die ungeschriebenen Gesetze des "Justiz-Komments" - fussend auf einer schmierig-servilen Untertanen-Mentalitaet - offen geruegt. Seiner eigenen Karriere gab diese Offenheit in einem, wie er es bezeichnete, Umfeld "der Verhaltensweise-Auslese: Wer das System kritisiert kommt aus Tradition nicht nach oben" keine Impulse. Nun gibt er sogar oeffentlich tiefe Einblicke in die, fuer einen vorgeblichen Rechtsstaat, geradezu ungeheuerlichen Zustaende in deutschen Staatsanwaltschaften und vor deutschen Gerichten. |
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